„Zukunftsmärkte für die Schiene erschließen!“
Die zahlreichen Krisen der vergangenen Jahre haben die Anforderungen in den Logistik- und Lieferketten massiv steigen lassen. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels und der anhaltenden Forderung nach mehr Nachhaltigkeit wird der Ruf nach einer längst überfälligen Verkehrsverlagerung vom Lkw auf die Bahn immer lauter. Deshalb bietet das 16. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr Verladern aus allen Industrie- und Handelsbereichen sowie Dienstleistern aus dem Eisenbahnumfeld, EVU und Bahnspeditionen am 1./2. Februar 2023 in Berlin eine breite Plattform, um sich über intelligente Lösungen für den effizienten Auf- und Ausbau zukunftsfähiger Transportwege mithilfe der Schiene auszutauschen.
„Der Aussage „Güter gehören auf die Schiene“ schließen wir uns nachdrücklich an“, betont Carsten Knauer, Leiter Sektion Logistik/Referent Fachgruppen des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME). Das gelte nicht nur für schwere Massengüter, sondern zunehmend auch für leichte und schnelle Güter. So sei der Ausbau des schnellen, leichten Güterverkehrs schon heute bei vielen Unternehmen ein wichtiger Bestandteil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie.
Knauer erinnerte daran, dass die Eisenbahnen jährlich rund 422 Millionen Tonnen Güter jeder Art befördern. Die Palette reiche von Möbeln oder Autos bis hin zu Rohstoffen wie Getreide oder schwere Materialien wie Stahl, Holz, Kohle und Eisen – Tendenz steigend. Die Schiene sei eine „echte“ klimafreundliche und energiesparende Lösung für den Gütertransport und damit eine sehr gute Alternative zum Lkw.
Knauer weiter: „Wir begrüßen die Ziele und Maßnahmen des Bundesprogramms ‚Zukunft Schienengüterverkehr‘ und die damit verbundene Förderung der Erprobung und Markteinführung von Innovationen im Schienengüterverkehr. Es bietet die Basis für eine anteilige Förderung von Projekten in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und Fahrzeugtechnik. Damit wird die Stellung der Schiene gegenüber den anderen konkurrierenden Verkehrsträgern deutlich gestärkt.“
Joachim Berends, Vizepräsident und Vorsitzender des Verwaltungsrates Schienengüterverkehr des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), sagt: „Der Schienengüterverkehr steht vor entscheidenden Jahren: Wir müssen endlich konsequent die Themen anpacken, die wir als Branche selber voranbringen können. Ich denke dabei vor allem an die weitere Standardisierung und Vereinfachung unserer Prozesse oder etwa an Verbesserungen bei den Kapazitäten, indem wir zum Beispiel Leefahrten weitgehend vermeiden. Es gibt vieles, was die Branche selber tun kann, um sich im Markt eine stärkere Position zu erarbeiten. Wenn wir der Zukunftsmarkt beim Gütertransport und in der Logistik sein wollen, dann müssen wir danach handeln.“