08.08.2024Presse

Umfrage: Mittelstand steht vor Herausforderungen bei der Digitalisierung

Der BME und Onventis haben die Ergebnisse der Umfrage „Einkaufsbarometer Mittelstand 2024 – von der E-Rechnung zur grünen Lieferkette“ veröffentlicht.
Viele KMU haben bei der Digitalisierung ihrer Beschaffungsprozesse den ersten Schritt gemacht, aber es bedarf kontinuierlicher Anstrengungen, um die Potenziale digitaler Lösungen voll auszuschöpfen. Das belegen die Ergebnisse des Einkaufsbarometers Mittelstand 2024.© NicoElNino/iStock

Sechs von zehn KMU (mittelständische und kleine Unternehmen) haben ihre Beschaffungsprozesse bereits digitalisiert, drei von zehn planen dies in naher Zukunft. 10 Prozent der KMU sind dagegen nicht digital aktiv. 33 Prozent aller befragten Unternehmen verfügen über keine detaillierten und digitalen Prozesse zur Lieferantenqualifizierung.

Dies sind Ergebnisse des aktuellen Mittelstandsbarometers, einer Umfrage des Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und Onventis unter Einkäuferinnen und Einkäufern in mittelständischen Unternehmen.

„Die Umfrage zeigt, wie der Mittelstand immer noch mit Defiziten zu kämpfen hat. Gleichzeitig wird der geoökonomische Wettbewerb zunehmend härter. Damit ist dringend geboten, keine Zeit zu verlieren, die Digitalisierung im Einkauf gezielt voranzutreiben. Sie ist ein mächtiger Hebel zur Effizienzsteigerung der Beschaffungsprozesse, zur Sicherung der Lieferketten und damit zur Stärkung der Resilienz der Unternehmen insgesamt“, kommentiert der BME die Ergebnisse. Das Interesse an Innovationen, die Effizienz und Transparenz in den Beschaffungsabläufen verbessern können, sei stark: Eine überwältigende Mehrheit von 85 Prozent der KMU ist offen für den Einsatz neuer Technologien zur Digitalisierung von Beschaffungs- und Finanzprozessen. „Die Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle der Digitalisierung im Einkauf. Der Weg zu einer vollständig digitalisierten Beschaffung ist noch weit, trotz der bereits erzielten Fortschritte. Viele Unternehmen haben den ersten Schritt gemacht, aber es bedarf kontinuierlicher Anstrengungen, um die Potenziale digitaler Lösungen voll auszuschöpfen“, betont Frank Schmidt, CEO der Onventis GmbH.

Kostenreduktion, Effizienzsteigerung, Risikomanagement sind treibende Kräfte

Gefragt nach den treibenden Kräften hinter der Digitalisierung in ihrem Unternehmen, nannten 81 Prozent Kostensenkung und Effizienzsteigerung sowie die Verbesserung der Datenanalyse und Entscheidungsfindung (65 Prozent). 72 Prozent der Unternehmen planen, sich in den nächsten 12 Monaten auf die Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung, 69 Prozent auf die Digitalisierung und Prozessautomatisierung und 47 Prozent auf Risikomanagement und die Lieferkettenresilienz zu konzentrieren. Den größten Digitalisierungsbedarf sehen die Unternehmen im Lieferantenmanagement (71 Prozent) und im Bestellabwicklungsprozess (56 Prozent). Mit Blick auf die 2025 geltende E-Rechnungspflicht gaben vier von zehn der Unternehmen an, bereits vorbereitet zu sein. Weitere vier von zehn planen die Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Zwei von zehn der Unternehmen sind dagegen nicht auf die bevorstehende Regelung vorbereitet, was auf einen erheblichen Nachholbedarf hinweist.

Nachhaltigkeit steht zunehmend im Fokus

Das Thema „Nachhaltigkeit” hat bei 35 Prozent der Befragten bereits heute einen hohen Stellenwert in der Beschaffungsstrategie. Für 41 Prozent wird dieses Thema zunehmend wichtig. Die soziale Verantwortung bei der Auswahl der Lieferanten spielt deshalb für die überwiegende Mehrheit der Unternehmen (74 Prozent) eine wichtige Rolle. Bei der Umsetzung nachhaltiger Beschaffungsstrategien sehen sich die Befragten allerdings mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, u.a. höheren Kosten bei der Implementierung nachhaltiger Optionen (62 Prozent), schwieriger Messbarkeit (51 Prozent), globaler Lieferkettenkomplexität (47 Prozent) und mangelndem Bewusstsein/Verständnis seitens der Lieferanten (38 Prozent). „Insgesamt zeigen die Umfrageergebnisse, dass der Mittelstand auf einem guten Weg ist, seine Einkaufsprozesse zu digitalisieren. Dennoch gibt es noch viele Baustellen, die zu bewältigen sind, um den globalen Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden“, schließt der BME ab.

An der Umfrage des BME und Onventis nahmen insgesamt 304 Einkäuferinnen und Einkäufer des Mittelstandes aus allen Branchen teil.

Einkaufsbarometer Mittelstand zum Download hier.

Über den BME:
Der 1954 gegründete Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ist der führende Fachverband und Netzwerkpartner für Einkaufs-, Supply-Chain- und Logistikverantwortliche in Deutschland und Europa. Er zählt in 38 Verbandsregionen rund 10.000 Mitglieder – vom Einzelunternehmen über den Mittelstand bis zum Konzern – aus allen Branchen und Sektoren. Das Volumen der von den Verbandsmitgliedern beschafften Waren und Dienstleistungen beträgt jährlich rund 1,25 Billionen Euro. Das entspricht knapp einem Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Die Verbandsziele des BME sind der Know-how-Transfer durch Erfahrungsaustausch, die Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fach- und Führungskräften sowie die Förderung neuer Erkenntnisse, Verfahren und Techniken an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis.

Über Onventis:
Onventis ist seit 2000 ein Cloud-Pionier für die digitale Transformation von Einkaufs- und Finanzprozessen. Die Cloud Software Onventis Buyer ist ein All-in-One-Beschaffungssystem, das Unternehmen bei allen Beschaffungsvorgängen unterstützt, um Kontrolle über die Finanzlage, Prozesseffizienz und Kosteneinsparungen unter Einhaltung von Unternehmensrichtlinien und Gesetzen zu erzielen. Onventis Buyer optimiert und automatisiert alle Prozesse von der Beschaffungsquelle bis zur Bezahlung, einschließlich der Zusammenarbeit mit Lieferanten im Netzwerk. Das Onventis Netzwerk verbindet Geschäftsprozesse von Einkäufern und Lieferanten – einfach und sicher. Weltweit wickeln über 1.000 Unternehmen mit ca. 800.000 Anwendern im Onventis-Netzwerk ein jährliches Beschaffungsvolumen von über 15 Milliarden Euro mit 280.000 Lieferanten ab.

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