Schnelle, datengetriebene Entscheidungen für den Einkauf in Krisenzeiten
Ein Gespräch über aktuelle Herausforderungen im Einkauf und wie datengetriebene Ansätze zu nachhaltigen Lösungen führen.
Welchen Wert können Daten für die Lösung aktueller Herausforderungen im Einkauf haben?
Stefan Rüdel: Daten und Technologie spielen auch im Einkauf die entscheidende Schlüsselrolle als Lösung für aktuelle Herausforderungen. Richtig angewandt helfen Daten Unternehmen …
1. die Transparenz in der Lieferkette zu erhöhen – u. a. durch Verfolgung der Sendung und Vorhersage der Ankunft
2. bessere Beschaffungsentscheidungen zu treffen und bessere Verhandlungsergebnisse zu erzielen.
3. neue Lieferanten für wichtige Materialien zu finden.
Gregor Stühler: Um den Wert dieser Daten zu nutzen, bedarf es der richtigen Tools. Es gibt schon heute eine große Zahl an Procurement-Software. Viele dieser Tools sind darauf ausgerichtet, operative Prozesse zu verschlanken und zu vereinfachen. Im Grunde ist das gut und notwendig. Aber: sie machen die Beschaffung nicht strategischer. Wer strategische Entscheidungen treffen will, muss langfristig planen können und braucht dazu eine holistische Datengrundlage über Finanzen, Risiko, Nachhaltigkeit, Performance, Ausgaben etc. Diese und weitere Datenpunkte braucht es an zentraler Stelle, um zuverlässige, belastbare und nachhaltige Entscheidungen über die Zusammenarbeit mit Lieferanten zu treffen.
Warum lassen sich diese Herausforderungen nicht ohne digitale, datengetriebene Ansätze lösen?
Stefan Rüdel: Wir hören von einigen Unternehmen, dass sie immer noch manuelle Ansätze wählen – klassisch sind das riesige Excel-Datenbanken.
Gregor Stühler: Die Herausforderungen im Einkauf sind mit einer radikalen Volatilität und Dynamik behaftet. Und da liegt der Knackpunkt: Solchen Umständen sind manuelle Ansätze schlichtweg nicht gewachsen – ihnen fehlt die Agilität und Geschwindigkeit. Die angesprochenen Excel-Datenbanken bedürfen eines extrem hohen manuellen Aufwands und der manuellen Pflege. An schnelle, datengestützte Entscheidungen ist unter diesen Umständen nicht zu denken.
Warum werden Unternehmen, und vor allem die Beschaffung, also nicht datengetriebener?
Stefan Rüdel: Kurzum: Es ist die begrenzte Anzahl an Ressourcen, die für die Durchführung von IT-Projekten zur Verfügung stehen, daher ist eine Priorisierung notwendig. Mit Blick auf die oben genannten Herausforderungen sollten Beschaffungsprojekte jedoch meiner Meinung nach an erster Stelle stehen.
Gregor Stühler: Das ist absolut richtig. Aber es ist nicht nur ein Ressourcen-Problem – es ist auch ein „Mindset-Problem“. Denn wer digitale Projekte mit analogen Prozessen und Denkweisen verfolgt, wird schlussendlich scheitern. Nur, wenn Entscheider den Wert von Daten erkennen, sich also ein „Data First”-Mindset aneignen, können sie das Potenzial von Lieferanten-Daten voll ausschöpfen. Mehrere Studien verweisen darauf, wie entscheidend es für den Erfolg von Digitalisierungsprojekten ist, dass die C-Suite voll hinter diesen Projekten steht.
Was bedeutet also eine datenorientierte Denkweise (data first mindset) für den Unternehmenserfolg?
Gregor Stühler: Die Frage dazu ist: Welche Daten benötige ich, um die vorliegende Herausforderung zu meistern? Um diese Fragen zu beantworten, nutzen wir bei Scoutbee flexible Datengraphen. Damit werden unstrukturierte Daten einheitlich und verarbeitbar, mit fehlenden Daten angereichert und final mit einer Entscheidungsempfehlung präsentiert.
Klingt abstrakt, aber genauso arbeiten Google, AirBnB oder LinkedIn bereits seit Jahren. Wir kombinieren das mit unserem Wissen über Lieferantendaten, das wir in bald zehn Jahren Zusammenarbeit mit weltweit führenden Industrieunternehmen gesammelt haben.
Zum Abschluss: Was macht also die Partnerschaft zwischen SAP und Scoutbee für die gemeinsamen Kunden so vorteilhaft?
Stefan Rüdel: Durch die Partnerschaft zwischen SAP und Scoutbee können gemeinsame Kunden von einer führenden, durchgängigen SAP-Beschaffungsplattform profitieren, die durch die Fähigkeiten von Scoutbee erweitert wird, um die Suche nach neuen Lieferanten zu beschleunigen und zusätzliche tiefe Einblicke in die Beschaffungsbasis zu gewinnen – und somit Zeit und Aufwand durch KI zu sparen.
Teilnehmer des BME-Symposiums Einkauf und Logistik haben am 12. Oktober 2022 in der Station in Berlin die Möglichkeit, gemeinsam mit Stefan Rüdel und Gregor Stühler aktuelle Herausforderungen im Einkauf zu definieren und zu erörtern,
● wo Einkaufsentscheider ansetzen müssen,
● welche Herausforderungen es zu berücksichtigen gilt und
● wie ein neues Mindset im Einkauf zu nachhaltigem Unternehmenserfolg führt.
Wenden Sie sich bei weitergehendem Interesse an der Thematik gerne an marketing@scoutbee.com.