IW: Firmen blicken zuversichtlich ins neue Jahr
Die Stimmung der deutschen Unternehmen bessert sich: Für das kommende Jahr erwartet fast jedes zweite eine höhere Produktion und ein besseres Geschäft. Die positiven Aussichten machen sich trotz steigender Infektionszahlen in allen Branchen bemerkbar, zeigt eine aktuelle Konjunkturumfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Gestörte Lieferketten hemmen die Produktion und treiben die Preise in die Höhe, heißt es in einer IW-Pressemitteilung. Danach stehe die deutsche Wirtschaft immer noch vor vielen Herausforderungen. Gleichzeitig verunsicherten steigende Corona-Infektionszahlen und mögliche 2G-Regelungen die Unternehmen. Trotzdem schätzten Firmen in Deutschland ihre Aussichten für 2022 insgesamt positiv ein. Branchenübergreifend geben die Befragten laut IW mehrheitlich an, dass sie für sich im kommenden Jahr eine bessere wirtschaftliche Lage erwarten. Etwa die Hälfte der Unternehmen rechne mit einer höheren Geschäftstätigkeit als 2021 – nur 15 Prozent erwarten einen Einbruch, zeigt die aktuelle IW-Konjunkturumfrage, für die über 2.800 Betriebe befragt wurden.
Höhere Investitionen geplant
Der Optimismus mach sich bei den Investitionsplänen der Unternehmen bemerkbar. Eine deutliche Mehrheit der Befragten gab an, dass sie 2022 mehr investieren wollen als 2021. Besonders Industrie- und Dienstleistungsunternehmen möchten den aufgestauten Investitionsbedarf nachholen. Auf dem Arbeitsmarkt gehen die Pläne bei den Dienstleistern auseinander: Zwar wollen die meisten Unternehmen mehr Mitarbeiter einstellen, aber gleichzeitig steig der Anteil derer, die Arbeitskräfte abbauen wollen – im Vergleich zum Sommer um fünf Prozentpunkte.
Im Süden bessere Stimmung als im Norden
Besonders positiv gestimmt seien die Industriefirmen. Sie bauen auf Nachholeffekte und auf das Ende der Lieferkettenprobleme. Folglich fallen besonders die Produktionserwartungen für die industriegeprägten Regionen im bundesweiten Vergleich besser aus. So sei die Stimmung bei den Unternehmen in Baden-Württemberg und Bayern mit über 50 Prozent vorwiegend positiv, dabei war dort 2021 die Automobilbranche wegen Produktionsproblemen besonders belastet. Im Norden erwarte fast jedes fünfte Unternehmen negative Aussichten für das kommende Jahr, im Nordosten rechne laut IW-Angaben sogar jeder vierte Betrieb mit einem Produktionsrückgang. Hier sorgen besonders die weiterhin getrübten Aussichten in der Tourismusbranche für eine skeptischere Erwartungshaltung. „Trotz der aktuell steigenden Infektionszahlen dominiert jedoch die Zuversicht für das kommende Jahr“, sagt IW-Konjunkturexperte Michael Grömling.