Bundeskontaktstelle will internationale Lieferketten sichern
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat für Unternehmen eine „Kontaktstelle zur Sicherstellung in den Lieferketten“ geschaffen. Damit erhalten Betriebe Unterstützung bei Problemen, die bei der Herstellung und Lieferung benötigter Zuliefererprodukte entstehen, wie das BMWi in einer Pressemitteilung erklärte. Beschlossen wurde diese Maßnahme in der Schaltkonferenz der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten am 15. April. Die zentrale Anlaufstelle der Bundesregierung hilft nicht nur bei Produktions- und Lieferproblemen von Zulieferprodukten, sondern darüber hinaus auch bei der allgemeinen Rohstoffversorgung. Außerdem ist ein Kommunikations- und Lösungsnetzwerk mit Bundesministerien, Länderwirtschaftsministerien und Verbänden errichtet worden, um zeitnah und fallspezifisch handeln zu können sowie Erfahrungen auszutauschen. Welche Vorgehensweise damit gemeint sind, erläuterte das BMWi auf Anfrage leider nicht. Eingebunden wurden auf der Ressortseite neben dem BMWi die Bundesministerien für Inneres, Verkehr, Finanzen und Gesundheit, das Auswärtige Amt sowie das Bundeskanzleramt. Des Weiteren beteiligen sich alle Wirtschaftsministerien der Länder oder deren Kontaktstellen, wie das BMWi auf Nachfrage erläuterte. Auf Verbandsseite wirken mit: Bundesverband der Deutschen Industrie, Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, Deutscher Industrie- und Handelskammertag, Zentralverband des Handwerks, Handelsverband Deutschland, Bundesverband Spedition und Logistik sowie der Bundesverband Großhandel, Außenhandel und Dienstleistungen. Die Projektgruppe ist zunächst befristet bis zum 31.12.2020. Alle Unternehmen, gleich welcher Branchen und Größen, können sich an die Kontaktstelle wenden.. Dass zunehmend Probleme in der Lieferkette entstehen bestätigte die aktuelle Umfrage, die der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) bereits zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen unter seinen Mitgliedsunternehmen durchgeführt hat. „Zur Aufrechterhaltung der industriellen Produktion wenden viele Unternehmen unterschiedliche Shutdown-Strategien und -maßnahmen an“, betont Olaf Holzgrefe , Leiter International des BME. Das mache insbesondere die Arbeit des Einkaufs nicht leichter. Denn es falle ihm „zusehends schwer, Wertschöpfungs- und Lieferketten aufeinander abzustimmen“, so Holzgrefe weiter. Aktuell seien nur noch zwei Prozent der befragten Unternehmen im Einkauf von der Krise nicht betroffen, 45 Prozent spürten leichte negative Auswirkungen und über 50 Prozent der Unternehmen starke bis kritische Beeinträchtigungen ihrer Geschäftsaktivitäten. Unternehmen können sich bei Problemen im Zusammenhang mit internationalen Lieferketten an die E-Mail-Adresse kontaktstelle-lieferketten@bmwi.bund.de wenden. Hinweis: Einkäufer, die an der vierten Umfrage des BME teilnehmen möchten, können sich unter der E-Mail-Adresse bme-international(at)bme.de dafür anmelden.