Globaler Containerumschlag weiter aufwärtsgerichtet
Der globale Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im April auf 128,8 Punkte gegenüber 128,1 Punkte (revidiert) im Vormonat gestiegen. Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist im April gegenüber dem Vormonat von 115,2 (revidiert) auf 106,1 Punkte kräftig gesunken. Insgesamt deutet der Containerumschlag aber noch immer auf eine allmähliche Erholung in Europa hin, teilte das RWI auf Basis einer aktuellen Schnellschätzung mit. In den chinesischen Häfen sei der Containerumschlag dagegen recht deutlich von 139,2 Punkten im Vormonat auf 143,5 Punkte gestiegen.
Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagte RWI-Konjunkturchef Torsten Schmidt: „Der Containerumschlag bewegt sich wieder in der Nähe seines langfristigen Trends. Damit hat der Welthandel auch die jüngsten Belastungen überwunden. Angesichts der globalen geopolitischen und handelspolitischen Spannungen ist das Potenzial für einen kräftigeren Anstieg jedoch gering.“
Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für Mai 2024 wird am 26. Juni 2024 veröffentlicht.
In den Index gehen die im Rahmen des ISL Monthly Container Port Monitor fortlaufend erhobenen Angaben zum Containerumschlag in 92 internationalen Häfen ein, auf die rund 64 Prozent des weltweiten Containerumschlags entfallen. Die aktuelle Schnellschätzung für den Containerumschlag-Index stützt sich auf Angaben von rund 48 Prozent des im Index abgebildeten Umschlags. Da der internationale Handel im Wesentlichen per Seeschiff abgewickelt wird, lassen die Containerumschläge zuverlässige Rückschlüsse auf den Welthandel zu. Weil viele Häfen bereits zwei Wochen nach Ablauf eines Monats über ihre Aktivitäten berichten, ist der RWI/ISL-Containerumschlag-Index eigenen Angaben zufolge ein zuverlässiger Frühindikator der Entwicklung des internationalen Handels mit verarbeiteten Waren und damit auch der weltwirtschaftlichen Aktivität.