18.04.2023International

EP&SCE: Lieferketten erfolgreich managen!

Auf dem European Procurement & Supply Chain Excellence Summit (EP&SCE) des BME diskutieren in Frankfurt 220 CPOs europäischer Top-Unternehmen Chancen und Risiken der Transformation des Einkaufs angesichts dramatischer wirtschaftlicher und geopolitischer Veränderungen.
Hielt die Zuhörer in ihrem Bann: „Da die Welt immer kleiner wird, werden auch unsere Lieferketten immer komplexer“, so BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov bei der Eröffnung des EP&SCE in Frankfurt. © Rainer Rüffer/BME e.V.

Einkauf und Logistik haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Es gehe darum, die Grenzen des Supply Chain Managements (SCM) zu erforschen und voranzutreiben, die digitale Transformation anzunehmen, die Globalisierung im Beschaffungswesen zu überdenken und die Nachhaltigkeit zu forcieren. Das sagte BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov am Dienstagmorgen in ihrer Eröffnungsrede auf dem diesjährigen European Procurement & Supply Chain Excellence Summit (EP&SCE) in Frankfurt.

In der schnelllebigen, globalisierten und vernetzten Welt von heute sei das SCM zu einer entscheidenden Komponente für den Erfolg eines jeden Unternehmens geworden. „In erster Linie müssen wir uns die digitale Revolution zu eigen machen, die sich vor unseren Augen abspielt. Neue Technologien wie künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Blockchain verändern die Art und Weise, wie wir das SCM angehen. Aber während wir diese neuen Technologien nutzen, müssen wir auch die notwendigen Schritte unternehmen, um unsere Systeme und die sensiblen Informationen, die durch unsere Lieferketten fließen, zu schützen", betonte Melnikov.

In den anschließenden Keynotes, Podiumsdiskussionen und Round-Tables des diesjährigen EP&SCE wurde deutlich, dass steigende Rohstoffpreise, gestörte Lieferketten, latenter Fachkräftemangel und die galoppierende Inflation die Märkte zunehmend verunsichern. Es wurde zudem herausgearbeitet, dass keiner der aufgezählten Faktoren für sich genommen neu ist; doch ihr Zusammenspiel und die Geschwindigkeit des Wandels schaffen neue Herausforderungen, denen sich insbesondere Einkauf, Logistik und SCM stellen müssen. Weiter war zu hören, dass es zentrale Aufgabe der CPOs und CSCOs sei, Risiken zum Schutz der Gewinnmargen zu minimieren, Kosten zu optimieren und die Resilienz der Lieferketten zu erhöhen.

Der Einkauf des österreichischen Erdöl-, Erdgas- und Petrochemiekonzerns OMV habe eine starke und erfolgreiche Transformation durchlaufen, informierte Klaus Blachnik, Chief Procurement Officer und Senior Vice President der OMV Group. Damit sei das Procurement zu einem geschätzten Partner sowohl aller Unternehmensbereiche als auch externer Partner geworden. Dies sei erreicht worden durch den Aufbau einer integrierten und globalen Beschaffungsorganisation, harmonisierter, vereinfachter und automatisierter Beschaffungsprozesse sowie dem Neuaufbau der Beschaffungs-IT-Landschaft auf Basis der digitalen OMV-Strategie.

Auf den „digitalen Traum“ des Bayer-Einkaufs ging Ute Rajathurai, Head of Procurement enabling Functions des börsennotierten Leverkusener Chemie- und Pharmakonzerns, näher ein. Danach sei die digitale Transformation im Einkauf keine einmalige Anstrengung, sondern vielmehr ein evolutionärer Prozess, der eine klare Vision erfordere. Rajathurai blickte bereits in die Zukunft und beschrieb einen Tag im Bayer-Procurement in fünf Jahren. Danach würden die Prozesse künftig von einer digitalen Plattform unterstützt, die eine Schnittstelle bietet, auf einem konsistenten Daten- und Informationsfluss basiere und den manuellen Aufwand durch intelligente Automatisierung reduziere.

Reckitt, ein englischer Hersteller von Reinigungsprodukten und Haushaltswaren, ist nach Aussage von Charlotte Soriano, Procurement Excellence und Innovation Director, in einem sehr volatilen Umfeld tätig, das durch turbulente Marktbedingungen gekennzeichnet sei. Das Unternehmen verfüge über 124 Warengruppen, kaufe mehr als 40.000 Materialien ein und arbeite mit rund 3.000 Lieferanten zusammen. Damit habe Reckitt „ein hohes Maß an Komplexität zu bewältigen“. Die in über 60 Ländern tätige Gesellschaft habe unter anderem eine spezielle Methodik und ein digitales Werkzeug entwickelt, um strukturelle Risiken schneller identifizieren zu können.

Markus Wenecsek, Chief Procurement Officer, und Thomas Dullnig, Head of International Procurement Development, sprachen in ihren Statements über die digitale Beschaffung bei der Porsche Holding Salzburg. So gehe es vor allem darum, die Menschen zu befähigen, besser zu arbeiten, und nicht darum, neue Systeme einzuführen. Wenn der Einkauf bei Porsche „Apple-einfach und Google-schnell sein soll, müssen wir die Menschen in Ihrer Organisation an Bord haben und bereit sein, loszulegen. Wir tun dies, indem wir unsere Stakeholder und ihre Nutzergeschichten konsequent einbeziehen.“

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