Deutsche Konjunktur erholt sich langsam
Für die deutsche Konjunktur zeigen sich zunehmend Signale einer Erholung. Die Stimmung der Unternehmen hat sich seit Jahresbeginn in der Tendenz aufgehellt, analysiert die IKB Deutsche Industriebank AG. Jüngste PMI-Werte für die Euro-Zone zeigten jedoch, dass die Aufholung weiterhin eher schleppend vorankomme und spürbare Impulse nach wie vor fehlten.
Auch das ifo Geschäftsklima habe sich im Juni leicht eingetrübt. Dabei werde die Lage von den meisten Unternehmen nach wie vor schlecht bewertet. Die Geschäftserwartungen hätten sich ebenfalls nach vier Anstiegen in Folge verschlechtert, in der Tendenz aber in den vergangenen Monaten aufgehellt. Dazu dürfte laut IKB-Einschätzung zum einen die allmähliche Konjunkturaufhellung auf den deutschen Absatzmärkten des Verarbeitenden Gewerbes beigetragen haben. Zum anderen hätten die Energiekosten für Industrieunternehmen ihren Abwärtstrend fortgesetzt. Vor diesem Hintergrund legte in den vergangenen Monaten die Produktion der energieintensiven Branchen wieder deutlich zu und konnte sich am aktuellen Rand stabilisieren – wenn auch auf einem niedrigen Niveau.
Diese Aufwärtsbewegung wird auch vom HCOB Einkaufsmanagerindex Deutschland (EMI) bestätigt, der gemeinsam von S&P Global und dem BME erstellt wird. Danach setzte sich die Stabilisierung der Industrie im Mai weiter fort. Die aktuelle Umfrage unter den Einkaufsmanagerinnen und Einkaufsmanagern zeigt gegenüber den April-Daten deutlich geringere Rückgänge bei Produktion und Neugeschäft. Der Produktionsrückgang war der niedrigste seit einem Jahr, wobei die Hersteller von Vorleistungsgütern einen soliden Zuwachs erzielten. Der EMI verharrte zwar auch im Mai mit 45,4 Punkten in der Kontraktionszone unter 50. Gegenüber April (42,5) konnte er aber signifikant zulegen und erreichte den zweithöchsten Stand seit 15 Monaten.