22.11.2024Presse

DACH-Unternehmen zögern bei KI

Mitarbeitende treiben KI im Unternehmen – nicht das Top Management +++ Marketing und HR ausgenommen, schwankt die Nutzungsquote zwischen 23 Prozent (Einkauf) und 7 Prozent (Finanzen) +++ 155 Unternehmen im DACH-Raum nahmen an der Umfrage teil, vom KMU bis zum Konzern
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Künstliche Intelligenz (KI) ist in vielen Unternehmen noch nicht angekommen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der ERA Group unter 155 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH). So wird KI nur bei 23 Prozent im Einkauf, bei 15 Prozent in der Supply Chain, bei 9 Prozent in der Produktion und jeweils zu 7 Prozent in Produktentwicklung und Finanzen eingesetzt. „Da frühere Studien bei Marketing eine Nutzungsquote von 83 Prozent und im HR-Bereich von 41 Prozent ergeben hatten, haben wir uns bei dieser Umfrage auf die anderen Kernbereiche konzentriert. Der geringe Nutzungsgrad ist hier überraschend, da die Unternehmen mit KI insbesondere den Fachkräftemangel ausgleichen könnten. Auch sehen die Unternehmen noch nicht vollumfänglich das Potenzial, mithilfe von KI Risiken besser monitoren zu können“, sagt Matthias Droste, Country Manager DACH, ERA Group. So setzten nur 7 Prozent KI für ihre Routenplanung ein und nur 8 Prozent für die Risikobewertung von Lieferketten. Auch beim Thema Predictive Maintenance gäbe es bei den Unternehmen großen Nachholbedarf. Droste: „Laut Umfrage setzen nur 9 Prozent eine vorausschauende Wartung von Maschinen ein.“

Chancen werden nicht genutzt

Ein weiteres überraschendes Ergebnis ist, dass in den befragten Unternehmen, KI von unten getrieben wird. „Das Top-Management scheint bislang das Themenfeld im Gegensatz zu den Mitarbeitern weder zu besetzen noch klare Ziele und Maßnahmen zu formulieren oder die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu stellen“, führt Droste fort. Roland Knoor, Director Sales der BME Marketing GmbH, äußert sich ähnlich überrascht von den Ergebnissen: „Mit KI verbinden die Unternehmen eher Ziele wie Prozessoptimierung und Kostensenkung, aber nicht die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder Umsatzsteigerungen. Nur wenige sehen die disruptive Kraft von KI und die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens zu steigern. Vielerorts scheint bisher nach dem Prinzip Trial-and-Error gearbeitet zu werden. Dabei können die guten und richtigen Initiativen von Mitarbeitenden nur zur Erfolgsstory werden, wenn das Top-Management sie im Rahmen einer Gesamtstrategie KI einbettet.“

Über die Umfrage:

An der Umfrage nahmen 155 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz teil. 16 Prozent kamen aus dem Bereich Automotive, 16 Prozent aus der Chemiebranche und 16 Prozent stellte das produzierende Gewerbe dar. 12 Prozent der befragten Unternehmen sind dem Maschinenbau und je 8 Prozent dem Baugewerbe und dem Dienstleistungssektor zuzuordnen. Der Großteil der befragten Unternehmen hatte eine Größe von 101 bis 2.000 Mitarbeitenden.

Über den BME

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) ist der führende Verband und Netzwerkpartner für über 10.000 Einkaufs-, Supply-Chain- und Logistikverantwortliche in Deutschland und Europa. Alle Branchen und Sektoren, vom Einzelunternehmen über den Mittelstand bis zum Konzern, sind in der BME-Community vertreten. Das Volumen der von den Mitgliedern beschafften Waren und Dienstleistungen beträgt jährlich rund 1,25 Billionen Euro. Das entspricht knapp einem Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Ziele des BME sind der Know-how-Transfer durch Erfahrungsaustausch, die Forschungsförderung sowie die Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fach- und Führungskräften. 1954 gegründet, zählt der BME am Standort Eschborn mehr als 100 Beschäftigte.

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