05.10.2023Advertorials

China-Sourcing: Wohin geht die Reise?

Die Prognosen für 2023 deuten auf eine schrumpfende deutsche Wirtschaft hin. Angesichts dieser Herausforderungen im Ertragsbereich wird es unvermeidlich, den Fokus verstärkt auf Kostenreduktion zu legen: Der Einkauf ist gefragt!
© Nikada/iStock

Eine bewährte Option zur Kosteneinsparung ist nach wie vor das Global Sourcing, insbesondere das China-Sourcing. Ein Rückblick: Der Handel mit China wächst ungebrochen, Deutschland importierte 2022 so viele Waren aus China wie noch nie zuvor. Aber wohin geht die Reise? So denken wir von novia über China-Sourcing nach:

Sinkende Produktions- und TCO-Kosten:

In den vergangenen 12 Monaten hat sich der Kostenvorteil Chinas gegenüber Europa deutlich vergrößert. Diese Entwicklung wird durch verschiedene Kennzahlen untermauert: So betrug die Inflationsrate in China im März 2023 nur 0,7 Prozent, in der Europäischen Union 8,3 Prozent. Des Weiteren erfolgte eine Abwertung des CNY gegenüber dem Euro um ca. 15 Prozent. Gleichzeitig gehen die Prognosen nicht von einem zeitnahen Erstarken des CNY aus; d.h. die Gefahr, dass eine Währungsaufwertung Einsparungen verringern, ist klein.
Auch die Seefrachtraten normalisieren sich und belaufen sich auf etwa 1/5 der Kosten im Vergleich zum Höchststand 2022. Andere Kostenfaktoren wie Lohnkosten, Rohmaterialien und Energie zeigen keine signifikanten Sprünge. Da China auf einen intelligenten Energiemix setzt, ist nicht mit steigenden Energiekosten zu rechnen. Dies ist v. a. für energieintensive Herstellprozesse wie zum Beispiel Aluminiumherstellung oder Schmiede- und Gießverfahren ein wichtiger Vorteil.

Keine klaren Alternativen erkennbar:

Die Wahl der Zielregion für Global Sourcing wird immer anspruchsvoller. Insbesondere die Standortfaktoren Kosteneffizienz und Ressourcenverfügbarkeit haben sich zuletzt signifikant verändert: Die Kostensteigerungen in Europa (Inflation, Energie, Lohnkosten usw.) sowie der Ukraine-Konflikt haben die Kosten in Europa erhöht. Aufgrund des anhaltenden Fachkräftemangels in Europa und den USA sowie begrenzter Infrastruktur- und Produktionskapazitäten in anderen Regionen gibt es auch kaum realistische Alternativen, um großflächig Kapazitäten anderweitig als in China zu decken. Auch ein möglicher Wiederaufbau der Ukraine würde die ohnehin knappen Kapazitäten und Ressourcen in (Ost-)europa zusätzlich beanspruchen. Daher erscheint Osteuropa mittel- bis langfristig nicht als realistische Alternative für Global Sourcing.

Realistisches Risikomanagement erforderlich:

Insbesondere das politische Risiko erfordert eine realistische Bewertung, wobei aktuelle Beschlüsse als Anhaltspunkte dienen können: Die neue China-Strategie der Bundesregierung erwähnt die Notwendigkeit einer angemessenen Risikoeinschätzung und -bewältigung. Gleichzeitig wird auch die Aufrechterhaltung der wirtschaftlichen Verflechtung mit China betont. Auch aus den beschlossenen Russland-Sanktionen können Rückschlüsse auf betroffene Güter und Industriezweige gezogen werden. Bisher blieben klassische Industriegüter weitgehend unberührt. Risiken sollten berücksichtigt, im Kontext der eigenen Branche realistisch bewertet und durch geeignete Strategien gemindert werden (Rahmenvereinbarungen, Sicherheitslager, Dual-Source etc.).

Mehr Mut zu China?

Ja, mit der richtigen Strategie!

Hierbei sind drei zentrale Fragen zu beachten: Wollen wir in China beschaffen? Welche Materialien/Artikel eignen sich? Wie möchten wir beschaffen? Unsere Einschätzung: China wird weiterhin eine wichtige Rolle als Beschaffungsmarkt spielen. Die Erschließung und Nutzung sollten gut geplant und abgestimmt sein. Für die Auswahl geeigneter Produktgruppen bieten sich Anhaltspunkte wie mittlere Komplexität, reifer Produktzyklus, vollständige Dokumentation und ein gewisser Wertschöpfungsanteil an. Für das „Wie“ stehen u. a. „selber machen“ oder „Partner engagieren“ als Ansätze zur Verfügung: „Selber machen“ lohnt sich vor allem für Unternehmen mit professionellen und lokal gut vernetzten Einkaufsorganisation sowie ausreichend Volumen. Für die Option „Partner engagieren“ sind die Hauptvorteile eine schnelle Umsetzung ohne Vorab-Invest, Rechtssicherheit durch Ansprech- und Vertragspartner in Deutschland, geringe Ressourcenbindung, flaches Risikoprofil und hohe Kostentransparenz sowie variabilisierte (Fix-)Kosten. Es bleibt also eine spannende Reise.

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