BME-Whitepaper „Fortschritte bei der Digitalisierung von Supply Chains 2019/2022?“ erschienen

„Wir sind in der Logistikstudie 2022 der Frage nachgegangen, was sich seit dem Jahr 2019 bei der Anwendung von Digitalisierungstechnologien im Supply Chain Management von Global Playern und KMU getan hat. Kam es durch die Corona-Pandemie wirklich zum vielbeschworenen Technologie-Push? Das neue Whitepaper stellt einige Aspekte aus beiden Studien gegenüber, die wir als besonders interessant bewerten“, betont Carsten Knauer, Leiter Sektion Logistik des BME.  

Einsatz der Technologien

Die meisten in den Studien untersuchten Technologien werden nur von einem überschaubaren Anteil der Unternehmen im Regel- bzw. Testbetrieb eingesetzt. Technologische Ausnahmen in diesem Kontext sind Clouds und APIs sowie Roboter und Automatisierung. Auf hohem Ausgangsniveau hat vor allem die Nutzung von Clouds im Jahr 2022 deutlich gegenüber 2019 zugelegt. Auf mittlerem Ausgangsniveau hat der Einsatz von Künstlicher Intelligenz partiell kräftig dazu gewonnen. Überraschend ist der Rückgang des Einsatzes der Blockchain – diese Technologie war lange Zeit die dominierende Technologie, wenn über Digitalisierung diskutiert wurde.

Treiber

Bei den Treibern für Digitalisierung in Supply Chains liegen die unternehmensinternen Treiber deutlich vor den externen Auslösern. Unter den wichtigsten sieben Treibern ist lediglich ein externer Treiber (Kunden) auf Platz drei zu finden. Deutlich zugenommen hat die Erkenntnis bei den Unternehmen, welche Vorteile die Nutzung von Digitalisierung mit sich bringt. Dieser Treiber sprang von Platz drei auf Platz eins im Ranking. Die Vorgaben durch die Unternehmens- oder Digitalisierungsstrategie haben an Relevanz verloren und fielen von der Spitzenposition 2019 auf Platz vier im Jahr 2022 zurück. Fakt ist: Die an der Umfrage beteiligten Einkaufs- und Logistikabteilungen nehmen bei der Digitalisierung das Heft des Handelns verstärkt selbst in die Hand.

Hemmnisse

Das Gros der Hemmnisse konnte abgebaut werden: Bei fast allen Hindernissen auf dem Weg zur Digitalisierung wurde 2022 ein deutlicher Rückgang im Vergleich zur 2019er Studie verzeichnet. Allerdings hat sich der Fachkräftemangel – in beiden Studien auf Platz eins der Hemmnisse – 2022 weiter verschärft und wurde noch einmal um 16 Prozent häufiger genannt als 2019. Neu aufgenommen in die Liste der untersuchten Hemmnisse wurden fehlende Stammdaten bzw. deren mangelnde Qualität sowie nicht definierte oder standardisierte Prozesse. Mit 47 Prozent und 43 Prozent stellen diese beiden Aspekte die zweit- und dritthäufigste Hindernisse bei der Digitalisierung in Supply Chains dar.

Was sind BME-Whitepaper?
Mit der Formatreihe der Whitepaper möchte der BME Einblicke in die Fachgruppen sowie die Arbeit innerhalb der jeweiligen Fachgruppen und die dort erarbeiteten Ergebnisse geben. Auf zwei bis drei Seiten werden unterschiedliche Themengebiete vorgestellt, insbesondere das gemeinsam festgelegte Verständnis, die Umsetzung und Erfahrungen in den Unternehmen und die Vorgehensweisen aus der Praxis. Die Whitepaper sind für BME-Mitglieder und Interessenten kostenfrei verfügbar und können hier heruntergeladen werden: https://www.bme.de/netzwerk/fachgruppen/publikationen

Falls Sie Interesse an einer Mitarbeit in unseren Fachgruppen haben, steht der BME Ihnen gerne zur Verfügung! Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.bme.de/netzwerk/fachgruppen/